Podcast „Three Reasons Why“ zu Diversitätsentwicklung im Kulturbetrieb
Was ist Diversität? Was hat sie mit Diskriminierung zu tun und warum ist Diversität so wichtig für den Kulturbetrieb? Um diese Fragen geht es im Podcast “Three Reasons Why” von Diversity Arts Culture. In drei Folgen wird mit Künstler*innen und Kulturschaffenden, mit Wissenschaftler*innen, Jurist*innen und Aktivist*innen darüber gesprochen, wie Diversität sich rechtlich, moralisch und ästhetisch begründen lässt.
In dieser Folge möchten wir darüber sprechen, welche rechtlichen Handlungsmöglichkeiten Kulturinstitutionen haben, sich diskriminierungskritisch zu organisieren und Maßnahmen für mehr Diversität zu ergreifen. Wenn wir über juristische Werkzeuge zur Diversitätsentwicklung und Antidiskriminierung sprechen, spielen sogenannte Positive Maßnahmen eine entscheidende Rolle. Positive Maßnahmen sind Fördermaßnahmen, die diskriminierende Strukturen abbauen und strukturell benachteiligten Gruppen in der Gesellschaft oder einer Institution zugute kommen. Eine der bekanntesten Positiven Maßnahmen ist die Quote. Wir schauen uns an, wo im Kulturbereich bereits mit Quoten gearbeitet wird und versuchen die Frage zu beantworten, ob Quoten den langersehnten Strukturwandel herbeiführen und Chancengerechtigkeit herstellen können.
In der zweiten Folge des Porcasts nehmen wir die Strukturen des Kulturbetriebs machtkritisch in den Blick. Wann sprechen wir von Machtmissbrauch, wann von Diskriminierung? Wie begünstigen verinnerlichte Vorstellungen von grenzenloser Kunstfreiheit oder prekäre Arbeitsbedingungen Machtmissbrauch? Wie sehen positive Vorstellungen von Macht aus, wie sie im Englischen in Empowerment und Powersharing anklingen? Außerdem interessiert uns, wie man an einem Theater weitermacht, wenn Machtmissbrauch vorgefallen ist und öffentlich wurde. Und wie Teams eine eigene machtkritische Arbeitspraxis entwickeln können, um Machtmissbrauch und Diskriminierung vorzubeugen.
Was bedeutet Diversität? Wer fällt unter dieses Label? Wie interagiert das Label „Diversität“ mit dem der „künstlerischen Qualität“? Welche Rolle spiele ich in einer Institution, wenn ich die einzige BPoC Person, also die einzige Schwarze Person oder Person of Color, bin oder die einzige Person mit Behinderung bin? Muss ich immer über Diversität sprechen und mich als „divers“ profilieren? Wer ist verantwortlich, das Thema Zugänglichkeit zu lösen und Vorschläge an den Institutionen zu machen? Die von Ausschluss betroffenen Künstler*innen? In der dritten Folge des Podcasts übergeben wir das Microfon an die Kurator* in, Wissenschaftler*in und Autor*in Kathy-Ann Tan und die darstellende Künstlerin und Theaterpädagogin Laia Ribera Cañénguez. Zusammen berachten die beiden Diversitätsfragen aus künstlerischer Perspektive.