Stiftung für Kultu­relle Weiter­bildung und Kultur­be­ratung soll erhalten bleiben, Sparvor­gaben nach wie vor existenz­ge­fährdend. Kulturraum Berlin gGmbH weiterhin von Abschaffung bedroht.

Pressemitteilung SKWK

Berlin, 12.12.2024. Die geplante Abwicklung der Stiftung für Kultu­relle Weiter­bildung und Kultur­be­ratung (SKWK) im Rahmen der Berliner Sparmaß­nahmen wurde nach inten­siven Gesprächen und zahlreichen bundes­weiten Protesten im Haupt­aus­schuss am 11.12.2024 zurück­ge­nommen. Damit können die Arbeits­be­reiche der SKWK– Diversity Arts Culture, Institut für Kultu­relle Teilha­be­for­schung, kultur_formen und service­zentrum musik­schulen – ihre Arbeit fortsetzen. Dennoch steht die Stiftung vor der immensen Heraus­for­derung, knapp 20 Prozent ihres Jahres­budgets einsparen zu müssen. Sie ist damit weiterhin unver­hält­nis­mäßig stark von den Kürzungen getroffen und in ihrer aktuellen Form gefährdet. Die Tochter­ge­sell­schaft Kulturraum Berlin gGmbH ist hingegen weiterhin von der Abschaffung bedroht.

Die Stiftung stellt kritische Infra­struktur in Form von fachspe­zi­fi­schen Beratungs­leis­tungen, unabhän­giger Forschung, bürokra­tie­armer Projekt­för­derung, Quali­fi­zie­rungs­an­ge­boten und Shared Service­leis­tungen für den gesamten Berliner Kultur­be­reich bereit. Sie trägt mit ihrer fachlichen Expertise maßgeblich dazu bei, Querschnitts­themen wie daten­ba­sierte Strate­gie­arbeit, Teilhabe und Diver­sität im Kultur­be­reich zu verankern und somit die Qualität des kultu­rellen Angebots in Berlin und bundesweit zu sichern.

Die drasti­schen Kürzungen führen dazu, dass elementare Projekte, Services und Beratungs­leis­tungen nicht oder nur mit erheb­lichen Einschrän­kungen fortge­führt werden können: beispiels­weise die Beratung der Kultur­ein­rich­tungen beim daten­ba­sierten Arbeiten, der Betrieb und die Weiter­ent­wicklung der Software und des Quali­täts­ma­nage­ments für die zwölf bezirk­lichen Musik­schulen, die Rahmen­ge­staltung der Diver­si­täts­of­fensive, die Begleitung der IMPACT-Förderung oder die barrie­rearme Einstiegs­för­derung Durch­starten. Damit ist eine kompe­tente Anlauf­stelle für Kultur­ein­rich­tungen und freie Kultur­tätige in großer Gefahr.

Kulturraum Berlin gGmbH weiterhin von Abschaffung bedroht

Die Zukunft der Tochter­ge­sell­schaft Kulturraum Berlin gGmbH (KRB) ist trotz positiver externer Evaluation ungewiss. Die große Flexi­bi­lität und die Syner­gie­ef­fekte, die durch die Einglie­derung der KRB in die Stiftung entstehen, sind besonders wirtschaftlich. Mit der drohenden Abschaffung der KRB als Trägerin und Haupt­mie­terin des Arbeits­raum­pro­gramms stehen Räume für weit mehr als 3.000 profes­sio­nelle Künstler*innen aller Sparten auf dem Spiel.

Außerdem sind unter anderem die Jugend­kul­tur­in­itiative, das Pop-Kultur Festival, die Berlin Mondiale sowie weitere Projekte der Freien Szene in ihrer Existenz bedroht.

Florian Stiehler, Vorstand der Stiftung, zu den geplanten Kürzungen: „Die Entscheidung im Haupt­aus­schuss, die Stiftung für Kultu­relle Weiter­bildung und Kultur­be­ratung zu erhalten, ist ein wichtiges und richtiges Signal der Politik für diese in Berlin unersetz­liche Infra­struktur. Die unver­hält­nis­mäßig hohen Sparvor­gaben lassen sich aller­dings ohne einschnei­dende Struk­tur­an­pas­sungen nicht umsetzen. Unsere Arbeit wie auch die vieler anderer Einrich­tungen und Initia­tiven ist durch die aktuellen Haushalts­pläne weiterhin existen­ziell gefährdet. Wir stehen bereit, die begon­nenen und sehr konstruk­tiven Gespräche über eine tragfähige Zukunfts­lösung für die Stiftung weiterzuführen.“

Presse­kontakt:
Betina Thamm
Stiftung für Kultu­relle Weiter­bildung und Kultur­be­ratung
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